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Die Strasser-Emails – der Alltag der Korruption

Am ver­gan­genen Mi, 27. 5. fand die öffentliche Lesung der Strass­er-Mails Wie säu­bert man ein Min­is­teri­um? durch drei “Lieb­haber der ange­wandten Lit­er­atur” statt; ein Kul­turter­min, der auch ein wenig von poli­tis­ch­er Rel­e­vanz war.
Beziehungsweise wäre. ((Der Umstand, dass Ernst Strass­er allem Anschein und aller Evi­denz nach, sowohl als Innen­min­is­ter unfähig war und Kor­rup­tion im eige­nen Kabi­nett beförderte, als auch als Lob­by­ist frag­würdi­ge Geschäfts- und Abgren­zung­sprak­tiken pflegt, dass wird freilich nichts daran ändern, dass er in das Europäis­che Par­la­ment gewählt wer­den wird.))

Wie Peter Pilz ein­gangs der Lesung bemerkt, «Strass­er wollte, dass seine Werke veröf­fentlicht wer­den».

Seine Com­put­er waren Spenden von Fir­men. Der Innen­min­is­ter ließ sich elek­tro­n­isch von Fir­men aushal­ten. Ein Teil dieser Com­put­er ist ein­fach ver­schwun­den, ein ander­er Teil wurde ohne pro­fes­sionelle Löschung der Fest­plat­ten an die Fir­men zurück­gegeben.
Als Strass­er vom BIA zu seinen e‑mails befragt wurde, musste er Pein­lich­es zugeben. Die Fest­plat­te war nicht ver­schlüs­selt. Die Dat­en waren nicht ein­mal durch ein pass­word gesichert. Wer zum Com­put­er kam, kon­nte alles lesen und kopieren. Jed­er in seinem Kabi­nett hat­te unbeschränk­ten Zugriff. Fir­men hat­te Zugriff. Alle in der ÖVP, die einen herum­ste­hen­den Strass­er-Com­put­er begeg­neten, hat­ten Zugriff.

schreibt Pilz hierzu in seinem Tage­buch (Ein­trag vom 3.4.09). Dass Strass­er nun “Dieb­stahl” riefe, kann also nur als Koket­terie und Scham des Autors ob des großen Erfol­gs sein­er Kor­re­spon­denz-Lit­er­atur ver­standen wer­den, ist darüber hin­aus aber nicht nachvol­lziehbar:

httpv://www.youtube.com/watch?v=NKv8a1X4USQ

Zur Kun­st und den Aktio­nen des Leben­skün­stlers und ‘Hans Dampf in allen Gassen’ Ernst Strass­er gibt es weit­ere inter­es­sante wie auch sehenswerte Videos.

Noch aus dem Jahre 2008 ein Schaf­fen­srück­blick:

httpv://www.youtube.com/watch?v=WWJyc8NNSRQ

und v.a. eine aktuelle …
Würdi­gung des Schaf­fens Strassers als Lob­by­ist:

httpv://www.youtube.com/watch?v=cpOrh-KrI78

Dazu siehe auch diesen Artikel auf derStandard.at

Mir fällt dazu ein, was ich vor nicht allzu langer Zeit getweet­et habe (also via Twit­ter verzapft):

Con­sult­ing Fir­men sind das per­fek­te Vehikel für Kor­rup­tion. Mas­sig Kohle für die Behaup­tung, berat­en zu haben bzw. zu wer­den. #Poli­tik­er-Job

Die “Strass­er und sein Kabi­nett Emails”-Kollek­tion
Die gesam­melten Werke gibt es übri­gens weit­er­hin haupt­säch­lich beim Peter Pilz Ver­sand unter peterpilz.at; und zwar immer­hin auch zum kosten­losen d/l und inkl. book­lets und Erk­lärun­gen zu den Rah­menbe­din­gun­gen des Schaf­fens der Kün­stler. Dabei konzen­tri­ert sich der Kul­turkri­tik­er Pilz v.a. auf Strass­er und noch einge­hen­der auf Michael “Kloibi” Kloib­müller, den Vielschreiber und Mann im Hin­ter­grund für die BMI Strass­er und Fek­ter.
Die einge­hende Beschäf­ti­gung des Kri­tik­ers mit dem Werk begin­nt mit Jän­ner 2009 und durchzieht die weit­eren Monate.

Ernst Strasser tippt
beim Tip­pen geübt, Ex-BMI Ernst Strass­er

Eine sub­jek­tive best-of Samm­lung ste­ht hier zum d/l zur Ver­fü­gung.

Län­gere (und bessere) Auf­nah­men von der öffentliche Lesung der Strass­er-Mails am 27.5.2009 sind auch auf der wahlto­tal Plat­tform ‘ICH MACH POLITIK.AT’ gepostet:

Eine Antwort auf „Die Strasser-Emails – der Alltag der Korruption“

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