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SchwarzBlau ist keine Emulsion

SchwarzBlau hat sich seit 1999 nicht mehr getren­nt, wie das bei ein­er Emul­sion längst der Fall hätte sein müssen. Die weni­gen lib­eralen Seg­mente der ÖVP bleiben kalt­gestellt und driften immer weit­er in eine inner­parteiliche Belan­glosigkeit und das Aus­gedinge ab; soferne das über­haupt noch geht.

Gesellschaft­spoli­tisch hat die weltof­fenere und kon­sen­suale Wirtschaft­skam­mer das Heft bere­its lange an die radikale Indus­triel­len­vere­ini­gung abgegeben. Die Über­raschung, dass die IV durch den Abgang der Schüs­sel-Jun­ta hier nicht geschwächt und die Wirtschaft­skam­mer nicht gestärkt her­vorge­gan­gen ist, zeigt mehr als alles andere die waren Kräftev­er­hält­nisse im kon­ser­v­a­tiv­en Spek­trum.

Dort, wo die ÖVP nicht mit der FPÖ zu einem ide­ol­o­gis­chen Kon­glom­er­at verdichtet ist, dort retardiert sie in Rich­tung der Christlich-Sozialen der Johann Schober und Ignaz Seipel Epoche.

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Mythen zum Wahlausgang NRW’08

So, bene, die Wahl ist geschla­gen. Die ÖVP ist geschla­gen. Schüs­sel ist geschla­gen. Fein. Fehlt freilich noch Barten­stein. Kann das wer übernehmen? Ja? Bitte!?
Molti ren­nt wie ein geschla­gen­er Hund herum. Die Grü­nen erge­hen sich darin, wie geschla­gene Hunde herumzuren­nen. Und die ganze Finanz­mark­t­logik, die jet­zt jahrzehn­te­lang auf wöl­fisch gemacht hat, die ist jet­zt ein geschla­gen­er Hund.

Und der Rest, wir, sind geschla­gen mit ido­tis­chen bis dümm­lichen “Aufar­beitun­gen des Wahlergeb­niss­es”. Mir geht’s, aller Zurück­hal­tung in der Aufar­beitungs-Teil­habe zum Trotz, wie Elis­a­beth Nemeth,

Ehrlich gesagt, mich ödet die bestürzte Fas­sungslosigkeit, mit der die Wahler­folge von FPÖ und BZÖ kom­men­tiert wer­den, inzwis­chen an.

Das ist jet­zt sehr höflich for­muliert. 🙄

Also, höch­ste Zeit für “WoW”! Genau, das heißt

Worst of Wahlausgangsmythen ’08

Mein ganz sub­jek­tives Rank­ing der däm­lich­sten wen­ngle­ich hart­näck­i­gen Mythen, was denn da am Son­ntag, dem 28. Sep­tem­ber 2008 nun eigentlich wirk­lich passiert sei.

Und wir gehen ohne weit­ere Umschweife und in gestürzter Rei­hen­folge in medias res race:

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Arbeitgeber vs. Arbeitnehmer: “Lohn-Preis-Spirale”-Argumentation

Der Altweiber­som­mer kündigt sich an. (Lieblings­jahreszeit!)
Seit ein paar Tagen wird der erste Sturm der Sai­son in Krei­de auf den Tafeln der Wirtshäuser angeschrieben. (Noch gar keinen getrunk­en, eh noch zu wenig Gärung.)
Und die Herb­st­lohn­run­den kündi­gen sich an. (Hab ich let­ztes Jahr genug dazu geschrieben. Siehe ganz unten. )

Der Kreis­lauf von Wer­den und Wach­sen, Reifen und Ster­ben, alles wie gehabt, die ewige Wiederkehr im jahreszeitlichen Rhyth­mus.

Wie s Amen im Gebet auch: die Inter­essensvertreter der Arbeit­ge­ber­seite “mah­nen” (das muss ich schon unter Anführungsze­ichen set­zen) “maßvolle Lohn­run­den” ein. Soll heißen,

geht’s Bitte, findet’s euch damit ab, ihr werdet’s nichts raus­holen. Es ste­ht euch nichts zu, seid froh mit dem was ihr bekommt und das ist gut so.

Eröffnet hat das jährliche Spiel hierzu­lande … eh klar … Indus­trielob­by­ist (und neben­bei Bun­desmin­is­ter) Barten­stein. Hey, it’s the tra­di­tion, stu­pid!