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SoZi 38|09: denken, ohne sich in der Deckung der Rücken von Riesen zu verkrallen

… heut wieder mal mit sms zitat hölz­erl zuge­wor­fen. In anbe­tra­cht unten­ste­hen­der aus­sage und natür­lich auch ste­fans antwort eigentlich per­fide, odr? 😀 Aber wie so oft, die para­dox­ie ist eine bil­lige, eine schein­bare.

Any­way, sch ist son­ntag. Hier ist wieder x ein SoZi.

Und es kommt dies­mal mit schönem scan und lieben dank an Eva. Sie hat­te eine debat­te ein­mal an einem punkt durch davoneilen unter­brochen, nach­dem ich etwas gesagt hat­te, und ist nach etwas wühlen mit einem kuvert zurück, dem sie das ent­nom­men hat:

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Die Emergenz des web2.0 als Bedingung der Möglichkeit neuer politischer Praxen

Die Präsen­ta­tion zu meinem etwas the­o­rielasti­gen Vor­trag vom ersten Tag des Polit­Camps 09 in Graz:

Weit­ere öffentliche Präsen­ta­tio­nen auf slideshare von hc voigt.

Hier die pps zum d/l (1,25mb).

… so, und hier *schluck* das Video zum Vor­trag:

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SoZi 14|09: die zerstreute Gesellschaft

Vilém Flusser zur “Zer­streu­ung der herge­bracht­en Gesellschafts­grup­pen durch die tech­nis­chen Bilder”:

8. STREUEN

Die tech­nis­chen Bilder ste­hen im Zen­trum der Gesellschaft. Aber da sie pen­e­trant sind, scharen sich die Men­schen nicht um sie, son­dern sie verkriechen sich, jed­er in seinem Winkel. Die tech­nis­chen Bilder wer­den aus­ges­trahlt, und an der Spitze eines jeden Strahls sitzt, ein­sam in die Enge getrieben, ein Empfänger. Auf diese Weise zer­streuen die tech­nis­chen Bilder die Gesellschaft zu Körn­ern. Jedes tech­nis­che Bild wird als End­punkt eines Strahls, als ein »Ter­mi­nal« emp­fan­gen. Daher bildet die zer­streute Gesellschaft keinen amor­phen Sand­haufen, son­dern ihre Körn­er verteilen sich nach der Struk­tur der von den Zen­tren aus­ge­hen­den Strahlen.
Diese Strahlen (die Kanäle, die Medi­en) struk­turi­eren die Gesellschaft, etwa wie ein Mag­net um sich herum Eisen­späne struk­turi­ert. Die von der mag­netis­chen Fasz­i­na­tion der tech­nis­chen Bilder zer­streute Gesellschaft ist wohl struk­turi­ert, und eine Analyse der Medi­en bringt diese Struk­tur zutage. Die Medi­en bilden von den Zen­tren, den Sendern, aus­ges­trahlte Bün­del. »Bün­del heißen lateinisch »fasces«. Die Struk­tur der von tech­nis­chen Bildern beherrscht­en Gesellschaft ist dem­nach fascis­tisch, und zwar ist sie faszis­tisch nicht aus irgen­welchen ide­ol­o­gis­chen, son­dern aus »tech­nis­chen« Grün­den. So wie die tech­nis­chen Bilder gegen­wär­tig geschal­ten sind führen sie »von selb­st« zu ein­er fascis­tis­chen Gesellschaft.