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Joseph Roth als Kriegsberichterstatter 1920

Vorher bei Per­len­tauch­er im Fee­dread­er ((ad ‘Fee­dread­er’ siehe den ger­ade erst aktu­al­isierten Ein­trag punk­to Blogs Abon­nieren.)) gefun­den.
Die Feuil­leton-Über­sicht des Per­len­tauch­ers von heute berichtet ua.:

Zur Erin­nerung an die Grün­dung der Roten Armee vor Neun­zig Jahren wird ein fasziniert­er Text von Joseph Roth aus dem Jahr 1920 nachge­druckt.

Der hinge­bungsvolle Bewun­der­er von Joseph Roths Radezky­marsch, der ich bin, hab ich das umge­hend klick­en müssen. Und was soll ich sagen, der Text, d.h. die Tex­tauss­chnitte im Abdruck der taz sind wirk­lich faszinierend.

Aus Joseph Roths Radezky­marsch hab ich hier im Keller­a­bteil übri­gens schon zitiert, Zeitzeu­gen­texte aus den 1920ern sind freilich auch ohne das beson­dere Qual­itätssiegel des Namens Joseph Roth immer inter­es­sant und die Per­len­tauch­er Feuil­leton-Abgra­sun­gen sind in den let­zten Tagen und Wochen va. aus zwei Anlässen her­aus faszinierend, wegen der Kri­tiken von Litells offen­sichtlichen Schun­dro­man und wegen der Reak­tio­nen auf Götz Alys Buch “Unser Kampf”. Da hat heute der Wiener Philo­Prof. Alfred Pfabi­gan eine län­gere und dif­feren­zierte Kri­tik geschrieben.

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Die rechte Mitte — drift away

Beschworen wird die demokratis­che Mitte. Angestrebt wird sie als mys­tis­ch­er Ort, der poli­tis­che Ruhe ver­spricht. Hier find­et die Biederkeit die Ver­söh­nung mit sich selb­st. Das etwas als nor­mal gilt, wird das Maß aller Dinge. Gegen­wär­tig streben alle Parteien zu dieser Mitte, und gle­ichzeit­ig ist die Mitte Ergeb­nis eines Def­i­n­i­tion­sstre­its zwis­chen ihnen. Doch die Orts­bes­tim­mung der Mitte ist selb­st ver­rä­ter­isch. Denn sie ist nur for­mal definiert und beze­ich­net eine Posi­tion zwis­chen den Polen eines auf ein ein­heitlich­es Maß verkürzten poli­tis­chen Spek­trums. Auch wenn sich alle bis zur wech­sel­seit­i­gen Unun­ter­schei­d­barkeit in der Mitte tre­f­fen soll­ten, so kann diese Mitte ihrer­seits auf der Achse der Links-rechts-Dichotomie frei nach links oder rechts driften.
Posi­tion­iert sich ein poli­tis­ches Pro­jekt aber selb­st in der Mitte, dann lässt sich ver­muten, dass es mit ein­er gewis­sen Zwangsläu­figkeit zu ein­er Ver­schiebung nach rechts kom­men wird.

Manuela Bojadži­jev und Alex Demirović,
im Vor­wort zu
Kon­junk­turen des Ras­simus.