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Wohin ist der Austrofaschismus verschwunden?

Ich meine, hey, ehrlich. Da war doch was, oder? Und jet­zt die let­zten Tage klang das ganz so als wär da nichts gewe­sen. Aus­tro­faschis­mus?
Ich bin ja nicht His­torik­er und … aber geht es eigentlich nur mir so? Das muss doch anderen auch aufge­fall­en sein?

Nicht dass das mein einziges Stirn­run­zeln rund um die aktuelle Gedenk­jahrberichter­stat­tung und zu den Reden zu 1938, Anschluss und Wider­stand wäre … halt, äh, moment mal … Wider­stand? Ok, nochmal. Nicht dass das mein einziges Prob­lem mit den Kom­mentaren, Blurps und Blaahs von ex-höch­ster Fam­i­lie bis zu den “kleinen Mann”-Postings wäre. Und über­haupt gibt es andere Prob­leme. Mein Rück­en kann’s wieder. Dann die Frucht­fliegenat­tacke. Die reale Infla­tion meines eige­nen kleinen Warenko­rbs. Etc.

Trotz­dem hab ich an der Berichter­stat­tung nicht ganz vor­bei hören und lesen kön­nen. (Hab v.a. Ö1 Beiträge, orfon sci­ence und bißchen der­stan­dard kon­sum­iert.) Und ich frage mich nun seit Tagen immer mehr fol­gen­des:
bringt dieses Gedenken an 1938 nun die Ein­führung ein­er neue Sprachregelung, mit der der Rück­blick auf die 1930er Jahre vom Begriff “Aus­tro­faschis­mus” vol­lkom­men gere­inigt wird? Bzw. von den Begrif­f­en Aus­tro­faschis­mus und Klerikalfaschis­mus?

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/sms’sens blogstöckchen im kellerabteil gelandet.?!

Blogstöckchen?

Ein Blogstöckchen ist eine Art Schnee­ball­sys­tem Ket­ten­brief Ver­net­zungsspiel Frage-Antwort Recherche­un­ternehmen in der Blo­gosphäre für die Blo­gosphäre und um die Blo­gosphäre herum. Oder so.
Das Anführungsze­ichen Stöckchen ver­weist dabei begrif­flich visu­al­isierend auf das Staffel­holz im Staffel­lauf.

Eine Blog­gerIn erörtert eine Frage in einem Blo­gein­trag und gibt diese Fragestel­lung – das Blogstöckchen – mit diesem Ein­trag darüber hin­aus an – meist fünf – andere Blog­gerIn­nen zur weit­eren Erörterung weit­er. Diese nehmen die Frage- bzw. Auf­gaben­stel­lung wie ein Staffel­holz auf und laden ihrer­seits – meist fünf – weit­ere Blog­gerIn­nen zur weit­erge­hen­den Behand­lung der Materie ein.
Durch die track­back Funk­tion – “die Spur führt zurück” – wird eine kom­plexe Diskus­sion­sstruk­tur und viel­blog­gige Erörterung ein­er Fragestel­lung quer durch das WWW ver­folg- und zurück­ver­fol­gbar.

Blogstöckchen’-Ein­trag in einem noch zu schreiben­den Web2.0‑Lexikon

Nun, während ich sem­i­nar­is­tis­ch­er Weise in Hirschwang im Angesicht ein­er tat­säch­lich mit Schnee bezuck­erten Rax war, lan­dete in meinem Keller­a­bteil ein solch­es Blogstöckchen aus dem geschätzt-verehrten rebell.tv.

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Gebet an den Heiligen San Precario

Der Heilige San Pre­cario, vlg. Sankt Pre­car­ius, ist eine Erfind­ung, Kon­struk­tion, Insze­nierung ital­ienis­ch­er AktivistIn­nen, ganz im Geist der Kom­mu­nika­tion­s­gueril­la. Noch nicht mal son­der­lich alt, hat diese Fig­ur bere­its inter­na­tionale Berühmtheit und Verehrung erfahren.

Wir haben am 29. Feb­ru­ar 2004 die Geburt eines Schutzheili­gen aller Flex Work­ers verkün­det, als wir einen neu eröffneten Super­markt mit Hil­fe ein­er Pseu­do-Prozes­sion und sur­re­al­is­tis­chen Gläu­bi­gen beset­zten, um gegen die Ausweitung der Son­ntagsar­beit zu protestieren.
Inner­halb weniger Wochen wur­den über­all in Ital­iens Städten Erschei­n­un­gen des Heili­gen gemeldet, das Phänomen begann zu wuch­ern.

schrieb Alex Foti, ‘Chain­work­er’, was so viel heißt wie Arbeit­er in ein­er Super­marktkette und Aktivist bei chainworkers.org;
über­set­zt von Markus Griess­er und Sylvia Ried­mann, gefun­den und nachzule­sen bei der IG Kul­tur (Link oben beim Zitat führt direkt zum Text Fotis).