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prekär

datenbereinigung. defrag. ich-partikel.

sym­bol­is­che arbeit im ablagesys­tem. reg­istry clean­ing over­due. neu auf­set­zen, for­matieren und noch x so tun wie neu. für den lap­top schon zu spät, repara­turen gescheit­ert. trau­rig, aber eine nachrangige front.

die adresse fünf lay­er unter der sta­bilen dreiecks­beziehung bett — schreibtisch — bade­wanne. ort des grup­pen­spe­ich­ers der haus­parteien, access nur für haus­torschlüs­sel berechtigte, pass durch die git­ter­stäbe­sperre zum wen­del­trep­penpfad. gestampfter boden atmet mod­rige feuchte aus. staubig-kle­brige gänge in eine ungepflegte ord­ner­struk­tur. die ori­en­tierung auch durch evozierte unlust ange­grif­f­en. fünf stock­w­erke unter dem lebens­mit­telpunkt herrscht eine sys­tem­a­tis­che lieblosigkeit wie in temp-ord­nern. das ist ein usabil­i­ty fremdes gebi­et weit abseits des behaglichen rück­zugs­ge­bi­ets. die arbeit hier ist auch anstren­gend, weil unan­genehm. und dabei würde sim­ple drauf­sicht die dis­tanz, den abstand von fünf stock­w­erken, die wegstrecke in die nur sym­bol­isch ent­fer­nte periph­erie nicht x abbilden. den abbruch in ange­häufte mit­geschleppte tote und lebendi­ge, unbes­timmte wie unnötig umlei­t­ende datenbestände. weniger sauhaufen als über­frach­tung.

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unspezifisch

aint no reboot option for life n memory

decon­struc­tion
und
re-con­gloméra­tion
aller instanzen des
ichs
bis hin­unter zur ebene der
faszien,
sehnengewebe,
der drainage des lymph­sys­tems,
der geografie der inneren organe,
der topografie des leibs,
des glim­mens der augen …
qua­si eine ‘all inclu­sive recon­fig’ leistung/
‑arbeit.
da ich vorher
immer
dem wahnsinn entsprun­gen bin,
warum sollte ich den schrein
jet­zt
betreten.

leben rad­scha.

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medienkritik

ein simples wie klares solidarisches ‘Fuck You’

Um aus dem Kopf­schüt­teln wieder rauszukom­men, ich wieder­hole mal meinen Twit­tere­in­trag von vor ein paar Minuten:

pen­e­trante selb­stan­maßung scheint die trend­sportart des früh­lings zu sein

Anson­sten wär ich beina­he sprach­los. Hybris galore. Gestern nacht, nach hause kom­mend und tweets ((Kurz­nachricht­en über den web2.0‑Dienst Twit­ter, der das abon­nieren von anderen Benutzern sehr ein­fach und prak­tisch möglich macht.)) nach­le­sen, wollte ich ja noch an eine hal­blustige “Kun­stak­tion” und Inter­ven­tion im online­me­di­alen Bere­ich glauben.

Da kon­sti­tu­iert sich ein selb­st ernan­nter “Online-Sit­ten-Wächter”-Club und Vor­stand, ua. mit einem Gen­er­alsekretär, der mir noch als Spam­mer unan­genehm in Erin­nerung ist. ((Ich hat­te irgend­wann mal Ritchie B. Pet­tauer als Fol­low­er auf Twit­ter, habe fest­gestellt, dass dieser mit dem bekan­nten Daten­schmutz-Blog einiges Renomée hat und habe daraufhin mein­er­seits auf ‘Fol­low’ gek­lickt. Im übri­gen trotz des Ein­drucks eher unin­ter­es­san­ter Tweets mit noch dazu einiger Eigen­Pro­mo. Allerd­ings bekam ich dann irgend­wann bald ‘Direct Mes­sages’ mit Eigen­wer­bung des Her­rn Pet­tauer, den ich anson­sten ja nicht kenne. Ein klar­er Fall von Unhöflichkeit und Spam. Seit dem habe ich diesen Twit­ter-Account auch wieder ent­fol­lowed. Jet­zt stellt sich sel­bige Per­son als Sit­ten­wächter für das Inter­net dar?)) Will die Gruppe humor­voll und mit Tech­niken der Kom­mu­nika­tion­s­gueril­la auf die zunehmende Dämon­isierung des Inter­net und auf laufende Zen­surab­sicht­en durch Regierun­gen aufmerk­sam machen, die sich damit zu Erfül­lungs­ge­hil­fen von Großkonz­er­nen mit klar ökonomis­chen Absicht­en machen? Oder was soll das?

Der ange­maßte Sit­ten-Wächter-Auf­trag scheint ernst gemeint zu sein
… und erin­nern mich an Karl Rove und Dick Cheney, wie sie für die Klas­si­fika­tion von guten Demokra­tien, nicht so guten “alten Demokra­tien” und Achsen der Bösen ste­hen.
… erin­nern mich an die ras­sis­tis­che FPÖ, wie sie für Bürg­er­wehren und für Recht und Ord­nung ein­tritt.
… erin­nert mich an die Erfind­ung von Kon­trol­linstanzen gegen einen unver­ant­wortlich agieren­den Finanz­markt, die dann mit Invest­ment-Bankern und Apolo­geten des dereg­ulierten Selb­st­be­di­enungskap­i­tal­mark­ts beset­zt wer­den.
… erin­nert mich an europäis­che Lebens­mit­telkon­troll­be­hör­den, in denen die Lob­by­is­ten der Phar­main­dus­trie und Lebens­mit­telde­sign­er sitzen.