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SoZi 38|09: denken, ohne sich in der Deckung der Rücken von Riesen zu verkrallen

… heut wieder mal mit sms zitat hölz­erl zuge­wor­fen. In anbe­tra­cht unten­ste­hen­der aus­sage und natür­lich auch ste­fans antwort eigentlich per­fide, odr? 😀 Aber wie so oft, die para­dox­ie ist eine bil­lige, eine schein­bare.

Any­way, sch ist son­ntag. Hier ist wieder x ein SoZi.

Und es kommt dies­mal mit schönem scan und lieben dank an Eva. Sie hat­te eine debat­te ein­mal an einem punkt durch davoneilen unter­brochen, nach­dem ich etwas gesagt hat­te, und ist nach etwas wühlen mit einem kuvert zurück, dem sie das ent­nom­men hat:


Albert Camus Denken

Die antiken Philosophen ver­bracht­en (mit gutem Grund) viel mehr Zeit mit Nach­denken als mit Lesen. Deshalb hiel­ten sie sich so streng ans Konkrete. Der Buch­druck hat das geän­dert. Es wird mehr gele­sen als nachgedacht. Wir besitzen keine Philoso­phien, son­dern nur Kom­mentare. Das sagt Gilson; er meint, daß auf das Zeital­ter der Philosophen, die sich mit der Philoso­phie beschäfti­gen, das Zeital­ter der Philoso­phiepro­fes­soren gefol­gt ist, die sich mit den Philosophen beschäfti­gen. Diese Hal­tung drückt gle­ichzeit­ig Beschei­den­heit und Ohn­macht aus. Und ein Denker, der sein Buch mit den Worten begänne: “Betra­cht­en wir die Dinge von Anfang an”, würde nur Lächeln ern­ten. Das geht so weit, daß ein heute erscheinen­des philosophis­ches Werk, das sich auf kein­er­lei Autoritäten, Zitate, Kom­mentare usw. stützte, nicht ernst genom­men würde. Und doch …

Camus, Albert:
Tage­büch­er, viertes Heft

httpv://www.youtube.com/watch?v=9wWC4M5aZno

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