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SoZi 43|09: Ganz im Gegenteil, Minister Hahn

aus aktuellem Anlass greife ich für’s Son­ntagsz­i­tat mal nicht auf geduldiges Papi­er zurück, son­dern auf ein bemerkenswertes Blog und auf einen dort eben erschienen Artikel. Betitelt mit:
Das Imperi­um schlägt zurück: ÖH soll Schä­den zahlen

Freilich, zu den diese Woche 43|09 aus­ge­broch­enen Uniprotesten gäbe es viel mehr zu sagen, zu schreiben, zu tip­pen, zu tweet­en, zu bloggen.
Nur, fol­gen­des Zitat says it all ((Es stammt von Ass. Prof. Dr. Karl Heim­berg­er,  Betrieb­srat der MedUni Wien.)). An die Adresse des Wis­senschaftsmin­is­ters Hahn, ist das das Tre­f­fend­ste, was mir bis­lang untergekom­men ist. Speaks for itself:

Erst wenn der Protest der Studieren­den ernst genom­men wird und zu Kon­se­quen­zen, also zu besseren Stu­di­enbe­din­gun­gen aller Bil­dung­shun­gri­gen führt, wird der Schaden, den die Inak­tiv­ität der bil­dungspoli­tisch ver­ant­wortlich Ein­flussre­ichen an der Gesellschaft anrichtet, wieder gut gemacht wer­den kön­nen.

Viel wird wie gesagt getippt, getwit­tert, auf face­book grup­piert und geblog­gt (siehe unten). ((Beson­ders fein, das Getwit­tere, Geblogge, Pro­duzieren von utubes usw. … es pro­duziert ein gut zugänglich­es Archiv, wird die Ereignisse, Bruch­lin­ien, Posi­tio­nen, Behaup­tun­gen in der Unter­hal­tungsin­dus­trie doku­men­tiert hal­ten. Unlike the mass­me­dia.))
Selb­st das tra­di­tionelle Medi­en­sys­tem sieht sich gezwun­gen, zu bericht­en.

Zwei Punk­te den­noch:

Das sind nicht allein Stu­den­ten­proteste
Das ist viel mehr als eine allein von Stu­dentIn­nen getra­gene Protest­be­we­gung, das war – von Beginn an – eine bre­ite, von mehreren Grup­pen getra­gene Protest­be­we­gung.

Dien­stag, 22.10.

Die ersten Aktio­nen auf der Akademie der bilden­den Kün­ste sind bere­its gemein­sam von Studieren­den und Lehren­den getra­gen:

Am Dien­stag 20.10. um 12.25 Uhr wurde die Akademie der bilden­den Kün­ste von STUDIERENDEN UND LEHRENDEN BESETZT!

Die Akademie der bilden­den Kün­ste befind­et sich im Streik. Seit Dien­stag 20.Oktober wer­den Lehrver­anstal­tun­gen und Klassenbe­sprechun­gen in die Aula am Schiller­platz ver­legt. Zudem find­en dort auch Ver­anstal­tun­gen und Aktio­nen statt. Wer­den die Forderun­gen von Lehren­den und Studieren­den nicht umge­set­zt, fol­gen weit­ere Aktio­nen.

Mittwoch, 21.10.

Es wird eine Demo für den näch­sten Tag angemeldet. Zur angemelde­ten Don­ner­stags­de­mo (12.00 Tre­ff­punkt Votivkirche) rufen in Emailaussendun­gen Studierende und Lehrende auf ((Hal­lo, zur Info:

Das erste Mal seit 2004 ist in Wien eine Uni­ver­sität beset­zt!
http://www.malen-nach-zahlen.at/

Gestern (DIENSTAG) wurde beschlossen, HEUTE (MITTWOCH) um 16:00 Uhr ein PLENUM für Men­schen der Uni Wien (und alle die son­st hinkom­men wollen natür­lich!) zu ver­anstal­ten. (In der Akademie — Schiller­platz 3).
Dort wollen wir uns ver­net­zten und Aktio­nen für Don­ner­stag pla­nen. Die Stim­mung ist kämpferisch und motiviert!

Am DONNERSTAG wird um 12:00 Uhr eine Demo an der Votivkirche starten. — Wo diese endet liegt an uns…

Zeigen wir Hahn dass die Uni Wien der gle­ichen Mei­n­ung ist wie die Men­schen an der Bilden­den.

Die neu ent­flammte Diskus­sion über Stu­di­enge­bühren und Zugangs­beschränkun­gen kann und darf nicht die Lösung sein.
Durch­fi­nanzierung der Uni­ver­sitäten — JETZT!

OUR EDUCATION IS NOT FOR SALE! Freie, selb­st­bes­timmte und kri­tis­che Bil­dung für ALLE!

Da die Zeit knapp ist: Bitte weit­er­leit­en per E Mail an Vertei­lerin­nen, Fre­undin­nen und Fre­unde, per SMS schick­en, in euren Sem­i­naren und Vor­lesun­gen mobil­isieren, Hör­saal­touren machen!

Mehr Infos, Peti­tion und immer aktuelles Pro­gramm jet­zt unter:
http://www.malen-nach-zahlen.at/

Rebel­lis­che Grüße!)). Es ist dies jen­er Demon­stra­tionszug, der im Audi­max der Uni Wien enden wird.

Don­ner­stag,  22.10.

Eine der ersten Sol­i­dar­ität­sadressen kommt von Seit­en der IG Externe Lek­torIn­nen und Freie Wis­senschaf­terIn­nen , ihr Präsi­dent bestätigt der APA umge­hend, dass die IG externe Lek­torIn­nen hin­ter den Forderun­gen der Proteste ste­ht.
Noch am Don­ner­stag kommt es zum ersten gemein­samen Ver­net­zung­ster­min zwis­chen Stu­dentIn­nen, Lehren­den und Wis­senschaf­terIn­nen. Die Tre­f­fen wer­den als gemein­same Kom­mu­nika­tion­sebene weit­er fort­ge­führt.

Es sol­i­darisieren sich bekan­nte Pro­fes­sorIn­nen, auf den uni­in­ter­nen Mail­lis­ten machen Protestemails an das Rek­torat die Runde, wie es ange­hen könne, dass wegen ein­er Beset­zung des Audi­max die Wega zur Räu­mung gerufen werde.
Das ist nicht weniger als ein Skan­dal und eine Bankrot­terk­lärung der Unileitung.

So wie obiger Betrieb­srat sol­i­darisieren sich viele Per­son­alvertreterIn­nen wie die unab­hängi­gen Gew­erkschaf­terIn­nen in der ÖVP dominierten Neuge­bauer GöD.

Kurzum & just for the records, die Proteste, wie groß sie nun auch immer schlußendlich wer­den, sind von Beginn an von mehreren Grup­pen getra­gen:
Studierende, Lehrende, Wis­senschaf­terIn­nen, Per­son­alvertreterIn­nen und btw auch weit­en Teilen der Zivilge­sellschaft!

Hahn nicht nur hil­f­los son­dern niederträchtig
Dass der Min­is­ter und Mit­fa­vorit auf den Big Broth­er Award mor­gen, dass das ÖVP-Aushängeschild für 3Tage­bart-Strup­pies als Min­is­ter ein Dilet­tant und ver­logen ist, das ist das eine. Das ist das wenig bemerkenswerte, nahezu übliche.
Dass der “Ste­he als Kom­mis­ar zur Ver­fü­gung”-Min­is­ter aber sub­stan­zlose und lediglich auf Dif­famierung aus­gerichtete Aus­sagen lancieren lässt,

Der Schaden für die Uni dürfte mit­tler­weile in die Hun­dert­tausende gehen. Allein der erste halbe Beset­zungstag und die erste Nacht hät­ten Kosten von rund 100.000 Euro verur­sacht

ist von beson­ders niederträchtiger Öffentlichkeit­sar­beit­squal­ität.

Das erin­nert in Niveau und Sub­stanz doch glatt an ÖVP-Innen­min­is­ter und Hahns Vorgän­gerin als Wis­senschaftsmin­is­ter.

Der Überblick zu den Uniprotesten

unibrennt newsroom

.. und geblog­gt:

22. Okto­ber 09:

23. Okto­ber 09:

24. Okto­ber 09:

25. Okto­ber 09:

26. Okto­ber 09:

2 Kommentare zu “SoZi 43|09: Ganz im Gegenteil, Minister Hahn”

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