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SoZi 15|09: die präbendale Gesellschaft

Das dieswöchige SoZi zur Form der «präben­dalen Gesellschaft» bzw.: präben­dalen Herrschaft­sor­gan­i­sa­tion. Die «Präben­den», ist gle­ich, die Pfründe.

Doch nicht die angekündigte direk­te Anknüp­fung an die «zer­streute Gesellschaft», die auf der Formebene «fascis­tis­che Gesellschaft». (Aber der Faden lässt sich jed­er Zeit wieder aufnehmen.)

Warum? Eine Analo­gie, ein Gedanke beschäftigt mich seit län­gerem und zunehmend. Wenn ich die besitzende Klasse der  Indus­triellen, der Banker, Finanzweltjon­gleure etc. betra­chte, finde ich — klar­erweise — jede Menge struk­tureller Entsprechun­gen zur herrschen­den Klasse im Ausklang des europäis­chen Feu­dal­is­mus.
Genauer: mit der «höfis­chen Gesellschaft», wie sie Elias in seinen sozio­genetis­chen und psy­cho­genetis­chen Stu­di­en analysiert und beschreibt.

Der struk­turelle Wan­del va. von der zen­tralen Form des Fam­i­lienun­ternehmens (neben den staatlichen Unternehmen und öffentlichen  Wirtschafts­bere­ichen) zur heute immer mehr bes­tim­menden Form der durch Share­hold­er geleit­eten Unternehmen scheint mir unsere gesamte Gesellschaft nach­haltig zu struk­turi­eren.

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Derbystimmung bei LIF gegen Grüne?

Vor ein, zwei Wochen hat­te ich den Ein­druck, laufend Erörterun­gen zu lesen und zu hören, warum das LIF wählbar sei. Diese Betra­ch­tun­gen schienen mir auf die Con­clu­sio hin­auszu­laufen, dass das LIF wählbar ist, also für die Erör­terIn­nen sel­ber offen­bar eine inter­es­sante Option darstellt.
Bißchen komisch dabei, dass da immer wieder so etwas wie Über­raschung mitzuschwin­gen schien. Oder mitschwin­gen sollte. Hey, jet­zt sieh an, schau, das LIF ist ja wählbar. 😯

Nun, das ist keine Erk­lärung, warum men­sch das LIF nun wählen sollte. Die ist mir bis­lang auch noch nicht untergekom­men.

Heißt das eigentlich dann, dass das LIF haupt­säch­lich ein Protest­wäh­lerIn­nen-Ange­bot darstellt?
… für urbane gebildete Lib­erale, die über das erträgliche Maß von der Pein­samkeit aus­tri­arkisch­er Poli­tik angewidert sind?

Das sind wir nicht gewöhnt!

Diese gewohnte Pein­samkeit (min­destens seit 1997) wird wohl auch für die ange­sproch­ene Stim­mungslage ver­ant­wortlich sein, diese Stim­mungslage ein­er “leicht per­plex­en Über­raschung”, dass es da jet­zt ein solch­es Ange­bot gibt.
Ein Ange­bot abseits der ermü­den­den Prov­inz­pos­sen und chau­vin­is­tis­chen Kasperlthe­ater. Ein Ange­bot in Abgren­zung zur sozialdemokratielosen Ich-bin-so-ver­loren SPÖ. Ganz etwas anders als die fox­ter­ri­er­hafte Lan­deierÖVP. Vor allem: welch Erhol­ung, wenn men­sch ständig diese Bil­lig­pro­gramme aushal­ten muss, den 7ten Auf­guss der Big Broth­er-haften Gold­ket­terl- und Son­nen­stu­dioBu­berl­par­tien. ((Wie war das, was ich da mal gele­sen hab? “Solar­i­um­na­tion­al­is­ten”? genial. Obwohl, vl. eher “Nation­al­so­lar­i­u­mis­ten” …))

That’s all ya need for a hype here: Dankbarkeit!

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Es reicht!

enough is enough. Ja, soweit gehen wir d’ac­cord.
Nur dass ich den Spruch nicht aus PR-Pla­nungs­grün­den pathetisch präsen­tiere. Nein, ich steh zu copy&paste. 😉
Nur dass ich nicht ver­suche so zu tun, als ob mir der Satz ger­ade so einge­fall­en wäre. Qua­si auf “authen­tisch” ins Mikro heulen, was vor­ab geplant der Wahlkampf-Slo­gan wer­den soll.

es reicht Schüssel

Nur das ich den Satz auch inhaltliche auf etwas anderes beziehe. Und dass es mir nicht jet­zt erst reicht. Son­dern schon ger­aume Zeit länger …