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zu Gast bei den Jungen Grünen (Podcast)

httpvh://www.youtube.com/watch?v=64ztEa4KBCI

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Vortrag Social Media und Soziale Bewegungen

Im Zuge der Vor­tragsrei­he «Soziale Bewe­gun­gen und poli­tis­che Erwach­se­nen­bil­dung» der Öster­re­ichis­chen Gesellschaft für Poli­tis­che Bil­dung (ÖGPB) in Koop­er­a­tion mit dem Depot und dem Insti­tut für Wis­senschaft und Kun­st (IWK) war ich am 24. Okto­ber ein­ge­laden, einen Vor­trag im Depot Cafè zu «Social Media und Soziale Bewe­gun­gen» mit anschließen­der Diskus­sion zu hal­ten.

Der Ankündi­gung­s­text lautete …

Das Inter­net bietet sozialen Bewe­gun­gen niedrigschwellige Werkzeuge und Plat­tfor­men. Social Media scheinen Ver­stärkungs- und Katalysator­wirkung zu ent­fal­ten. Diese funk­tionalen Aspek­te ver­nach­läs­si­gen den Umstand, dass „das Netz“ seit gut 20 Jahren auch auf Verge­sellschaf­tung­sprozesse wirkt und zu neuar­ti­gen Verge­sellschaf­tungs­for­men führt. Davon geben Begriffe wie New Econ­o­my, Web 2.0, die Rede von der „Cloud“, die Neukon­no­ta­tion von Sozialen Net­zw­erken eben­so Zeug­nis wie die Phänomene Wikipedia, Anony­mous und Piraten­parteien; aber auch #uni­bren­nt, #Stuttgart21, #occu­py …

Thesen und Aussagen

Der Vor­trag­steil war in drei Teile gegliedert. Zuerst ging es um die Per­spek­tive auf das The­ma, dh. um die reflek­tierende Frage, wie wir uns dem Phänome­nen Social Media bzw. grundle­gen­der “dem Inter­net”, und wie wir uns dem Begriff und Phänomen der sozialen Bewe­gun­gen näh­ern.
Für den Blick auf The­ma, Phänomene und Fragestel­lun­gen habe ich sodann einen Vorschlag entwick­elt, näm­lich auf die poten­tiellen, die man­i­festen und laten­ten Ein­flüsse “des Inter­net” auf diverse For­men der Verge­sellschaf­tung zu schauen (Folie 8).

Im zweit­en Teil ging es um das Phänomen der Social Media. Social Media ver­ste­he ich als einen Begriff für eine neue Form der Verge­sellschaf­tung. Um diese Form von Arbeit­sor­gan­i­sa­tion in ihrer Struk­tur, Sys­tem­logik und ihren Auswirkun­gen ein­schätzen zu kön­nen, ist sie von der Arbeit­sor­gan­i­sa­tion (Sys­tem­logik, Struk­tur, ..) der Massen­me­di­en zu unter­schei­den. Im Zen­trum bei­der ste­ht die Ver­ar­beitung, Bew­er­tung, Kon­tex­tu­al­isierung, Weit­er­leitung von Infor­ma­tion. Wie wird nun durch das eine Sys­tem, wie wird durch das andere Sys­tem organ­isiert. Und welchen for­menden Ein­fluss auf Verge­sellschaf­tung nimmt die eine gegenüber der anderen Arbeit­sor­gan­i­sa­tion?

Im drit­ten und zur Diskus­sion über­lei­t­en­den Teil ging es um soziale Bewe­gun­gen, um eine Einord­nung und Bew­er­tung bekan­nter Bewe­gun­gen der Gegen­wart und um eine Prog­nose, welchen weit­eren Ein­fluss Inter­net und Social Media auf man­i­feste und latente soziale Bewe­gun­gen haben wird.
Der Vor­trag­steil schloss mit zwei Bemerkun­gen und The­sen:

  1. Erstens, dass die struk­turelle Notwendigkeit (der herrschen­den Klasse), die sozialen Bewe­gun­gen in den Griff zu bekom­men, eine grundle­gende Ursache für die Bemühun­gen der herrschen­den Klassen ist, das Inter­net zu reg­ulieren, zu bändi­gen und dazu in der Architek­tur des Inter­nets nach­haltig zu ändern.
  2. Zweit­ens sehe ich, so meine These, eine latente glob­ale soziale Bewe­gung immer häu­figer an immer mehr Kon­flik­t­stellen man­i­fest wer­den, ohne dass sie sich als bre­ite soziale Bewe­gung schon ihrer selb­st bewusst gewor­den wäre. Diese soziale Bewe­gung sehe ich nicht auf das Inter­net beschränkt — was immer das genau heißen sollte — und auch nicht allein durch das Inter­net verur­sacht. Vielmehr gehe ich von ein­er Annäherung alter und neuer und neuer­ster sozialen Bewe­gun­gen aus. Diese Annäherung hat mit par­al­le­len Erfahrun­gen, geteil­ten Werten und dem Inter­net als Ursache für neue For­men der Verge­sellschaf­tung “Soziale Bewe­gung” zu tun. Die geteil­ten Werte sehe ich in den Forderun­gen nach (1) offe­nen, chan­cen­gle­ichen Zugän­gen, (2) freier Infor­ma­tion und Trans­parenz der Mächti­gen sowie (3) gle­ich­berechtigter Teil­habe an gesellschaftlichen Prozessen.

Und hier die Folien …

Die Folien auf slideshare.net, dort auch d/l‑bar.
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Ö1 Nachtquartier

Am 22. mai war ich im ö1 nachtquarti­er bei Hans Groiss vom kun­stra­dio zu gast. Das the­ma, zu dem er mich geladen hat­te, lautete «Wer sind wir?». Der ankündi­gung­s­text …

Ich, du, sie, er, es, ihr, sie — aber wer ist “wir”? Was bedeutet es, eine “soziale Gruppe” zu sein?
Wer tritt für wen sol­i­darisch ein und warum? Ist das gesellschaftliche Zusam­men­leben auf ein reines Geben und Nehmen reduziert, oder gibt es zwis­chen­men­schliche Beziehungs­for­men, die einem der­ar­ti­gen Markt- und Han­dels­denken wider­sprechen?

Im vierten Stock des Funkhauses.
Im vierten Stock des Funkhaus­es.

Hier die aufze­ich­nung der mit­ternächtlichen, knapp ein­stündi­gen talkra­dio-sendung für die ablage im keller­a­bteil …
[audio:nachtquartier.mp3]

Eine einiger­maßen selt­same Erfahrung war das übri­gens. Vor allem der let­zte Anrufer. Bizarr.

Musikwünsche

Ich wurde ein­ge­laden 5 musik­stücke zu benen­nen, die in der sendung gespielt wer­den kön­nten. Vor die auf­gabe gestellt, hab ich das als richtig lustig erlebt. Kon­nte mich beobacht­en, wie ich wie ein kleines, geschenke aus­pack­endes kind da dran gegan­gen bin. Zum zeit­punkt dieser anfrage lautete der pro­jek­tierte titel für die sendung noch «Wer ist Wir? Über neues Auf­ste­hen!».

Die auswahl war schnell zusam­mengestellt, kurze tracks, vor lauter spaß an der auf­gaben­stel­lung gle­ich sechs statt fünf … live aus­ge­gan­gen sind sich dann nur einein­halb:

  1. Knarf Rel­löm Trin­i­ty — Talkin Tech­no
  2. Buf­fa­lo Spring­field — For What Its Worth
  3. Gus­tav — Da am Monopol
  4. Daniel Kahn & The Paint­ed Bird — March of the Job­less Corps
  5. William Elliott Whit­more — Don’t Prey On Me
  6. Ein­stürzende Neubaut­en — Was Ist Ist

Nächt­ens im zu ret­ten­den funkhaus ..